Zielstellungen

Wir haben für uns die folgenden Ziele festgehalten:

  1. Die bereits bestehenden Migrant_innen-Gruppen zu bestärken, ihnen eine zentrale Rolle zuzugestehen als ein Beispiel der Organisierung für die Migrantinnen und Migranten, die in Griechenland festsitzen. Die Forderungen der Migrant_innen nach offenen Grenzen, der Abschaffung der Internierungs- und Abschiebelager, Papieren, Asyl und Rechten öffentlich zu unterstützen.
  2. Die vielfältigen Kämpfe der Migrant_innen von Calais bis nach Eidomeni zu verbinden.
  3. Neue stabile selbstorganisierte Unterstützungs- und Solidaritätsstrukturen für die Migrant_innen zu schaffen und die bereits bestehenden zu vernetzen und zu stärken.
  4. In den letzten Monaten sind angesichts der systematischen staatlichen Unter- oder Nicht-Versorgung der Migrant_innen horizontale Solidaritätsnetzwerke in verschiedenen Ländern, Städten und Stadtteilen entstanden. Diese spontane Solidarität muss politisiert werden, um ihr Abrutschen in humanitäre Hilfe und Freiwilligenarbeit wie auch ihre weitere Instrumentalisierung durch NGOs und den Staat zu vermeiden.
  5. Die Solidaritätsnetzwerke im Balkan und in Europa, die sich in den letzten Monaten entwickelt haben, zu stärken, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmend militarisierten Verwaltung der Migrant_innen.
  6. Eine Antwort auf den aggressiven rassistischen und nationalistischen Diskurs zu finden.
  7. Die Kämpfe heimischer und migrantischer Arbeiter_innen zu verbinden.
  8. Ganz nach Horkheimers „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ hat, wer von der Festung Europa spricht, sich nicht nur gegen den Rassismus, sondern auch gegen das System, das ihn hervorbringt, reproduziert und funktionalisiert, zu richten. Hat den Kapitalismus über selbstorganisierte Strukturen und horizontale Netzwerke zu bekämpfen. In diesem Kontext muss die sogenannte „Flüchtlingsfrage“ mit anderen Apsekten des globalen Herrschaftssystems in Verbindung gebracht werden: Mit den Kriegen im Kontext der Krise, mit den Geschlechterverhältnissen, der Klassenherrschaft, mit Fragen von Behinderung und Gesundheit, Kultur usw. Daher glauben wir, dass das No Border Camp neben den Mobilisierungen, Treffen und dem Aufbau von Strukturen auch einen antikapitalistischen, antisexistischen und antirassistischen Bewegungskongress beinhalten sollte. Dessen Fokus wird die Migration sein, sie kann und sollte von den jeweiligen Gruppen jedoch in Bezug zu anderen Herrschaftsverhältnissen gesetzt werden.